Heiden kommen heutzutage eher selten vor, da durch die verbesserte Technisierung auch trockene und nährstoffarme Sandböden für die Landwirtschaft nutzbar gemacht werden konnten. Mittlerweile existieren größere Heiden nur noch in Naturschutzgebieten, so wie die am Heiligen Meer liegende Heide, die ein Viertel der Gesamtfläche des Gebietes einnimmt. Hauptsächlich besteht sie aus Zwergsträuchern, wie z.B. die Besen-, Glockenheide und die Krähenbeere. Insgesamt gibt es hier ca. 13 verschiedene Pflanzengesellschaften, deren Ausprägung von abiotischen Faktoren wie Bodenverhältnisse, Feuchtigkeit u.a. abhängig ist. Bei der Suche nach Möglichkeiten, diese Heidelandschaft zu regenerieren, kam man zu der Erkenntnis, dass Aspekte der alten Nutzung wieder aufgegriffen werden müssten. Aus diesem Grund wurden mehrere Birkengruppen gefällt und eine Beweidung durch eine weitgehend freilaufende Heidschnuckenherde vorgenommen.
Da dies als einziges jedoch auch nur geringfügige Verbesserungen mit sich führte, wurden „neue“ Methoden, wie z.B. Abbrennen, Mähen und Abplaggen durchgeführt, wie es damals von den Bauern betrieben wurde. Beim Abplaggen handelt es sich um das Abstechen der obersten Rohhumusschicht, um Düngemittel zu erhalten. Die Beständigsten dieser Methoden sind jedoch trotzdem das Beweiden und Abschlagen mancher Birken um Überwucherung entgegenzutreten. Dadurch wird allerdings nicht der Nährstoffgehalt wesentlich kontrolliert, sondern eher dafür gesorgt, dass schnellwüchsige Pflanzen die Langsamwüchsigen überwuchern. Daraus folgt eine Reduzierung der freien Sandflächen, welche als Lebensorte für wärmeliebende Tiere und Insekten zählen. Durch den betriebenen aktiven und passiven Naturschutz wird für eine Vegetation gesorgt, die das Überleben der stärkeren Pflanzen sichern und ökologische Nischen schützen. Dadurch bildet sich eine Heidelandschaft, die, wie die am Heiligen Meer, einzigartig ist. Wunderschön und sinnvoll! . verfasst von J. Hilgering und M. Engel
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