Wege
des Nährstoffeintrags
Luft und Regen:
Fast
alle Ökosysteme sind heute durch Einflußnahme des Menschen verändert, da
er eine Vielzahl von Schadstoffen produziert und damit indirekt das
Ökosystem angreift. Ihr Eintrag über Luft und Wasser („saurer Regen“)
führt zu Schäden an den Pflanzen. Diese sind zunächst häufig
geringfügig, können sich jedoch im Laufe der Zeit summieren.
Über
Nährstoffeinträge aus der Luft und dem Regen liegen für das Naturschutzgebiet Heiliges
Meer noch keine veröffentlichten Messungen vor.
Oberflächen- und
Grundwasser:
Durch Einleitung von
Abwässern aus Industrie, Landwirtschaft und Haushalten gelangen vor allem
Phosphat (Bestandteil von Mineraldüngern sowie vieler Waschmittel und Weichspüler)
und Nitrat (Bestandteil vieler Düngemittel) über das Oberflächen- und Grundwasser in das Ökosystem
See.
Zunächst verbessern sich die
Lebensbedingungen für die meisten Tiere und Pflanzen. Die Überdüngung lässt vor allem
Algen und Cyanobakterien gut gedeihen. Das Resultat daraus ist die Eutrophierung des Sees.
Im Falle des Heiligen Meeres sind die Verursacher
der Nährstoffanreicherung die landwirtschaftliche Nutzung der direkt an das Schutzgebiet angrenzenden
Äcker, die bergbaulichen Tätigkeiten im benachbarten Umfeld und der Landstraßenverkehr.
Leitfähigkeitsmessung der
Gewässer
Im ganzen Naturschutzgebiet wurden
Brunnen angelegt, um die Wanderung der Ionen bzw. der Pflanzennährstoffe im Grundwasser von außen in das Gebiet
verfolgen zu
können. Die Konzentration dieser Stoffe wird bestimmt, indem man die Leitfähigkeit
des Wassers bestimmt. Je höher die Leitfähigkeit ist ( gemessen als
Mikrosiemens/cm), desto höher ist die Konzentration an Nährstoffen.
Die Karte zeigt die Orte der
Brunnen, aus denen Wasser entnommen wurde:
MESSWERTTABELLE:
Nr. |
Gewässer |
pH - Wert |
Leitfähigkeit in
Mikrosiemens/cm |
Ursachen |
1. |
Brunnen Attermeyer |
6,7 |
180 |
Auf dem Maisfeld in der Nachbarschaft wurde Gülle gefahren.
Was von den Pflanzen nicht aufgenommen wird, sickert ins Grundwasser,
daher kommt dieser relativ hohe Wert |
2. |
Heidebrunnen |
3,9 |
30 |
Durch das versickernde Regenwasser wird das Wasser nährstoffarm und sauer.
Von außen kommen keine Nährstoffe bis hierhin |
3. |
Brunnen an der Meerbecke |
6,6 |
720 |
Hier werden nicht nur die Nährstoffe aus der Meerbecke gemessen, sondern auch der
hohe Eisengehalt. |
4. |
Erdfallsee |
6,5 |
120 |
Nährstoffarme Seen sind meist etwas sauer. |
5. |
Grosses Heiliges Meer |
7,2 |
250 |
Der See entwickelt sich zu einem eutrophen See. |
6. |
Kleines Heiliges Meer |
- |
~600 Messung Okt.’01 |
Hier werden Fische gefüttert und geangelt. |
7. |
Meerbecke |
6,8 |
470 manchmal bis
> 3000 |
Aufgrund des Nährstoff- und Eisengehaltes des Wassers färbt es sich braun. |