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Orpheus und Eurydice


Vorwort

Salvete Lateinfreunde!
Quid vadit!  Nihil? Dann werdet ihr (hoffentlich) genug Zeit haben, um euch diese Seite anzuschauen. Aber: was kann man außer Übersetzungen noch Interessantes für das Fach Latein anbieten?
Wir haben euch etwas über Ovid und seine Metamorphosen (sein bekanntestes Werk) ausgestellt. Denn wir haben, als wir die Metamorphose "Orpheus und Eurydice" übersetzen mussten die Aufgabe bekommen, die Rede von Orpheus selbst zu "dichten", um sie später mit der originalen Rede zu vergleichen.
Weil Frau BRK aber so begeistert von unseren Reden war, dürft ihr auch mitlachen und unser Talent (?!?) bewundern.
Doch zuerst erfahrt ihr etwas über Ovid!

Ovid

Publius Ovidus Naso wurde 43 v. Chr. in Sulmo geboren.
Er machte ein Rhetorikstudium in Rom und trat in die Ämterlaufbahn ein, gab diese aber zugunsten der Dichtung auf. Aufgrund seines Talentes dem Kunstkreis des angesehensten Redner Messalla Vorvinus bei. Im Gegensatz zu seinem Familienleben (zwei Ehen zerbrachen, eine hielt), feierte Ovid von Anfang an größten Erfolg mit seinen Liebesdichtungen.
Doch Ovid war später in einen Sittenskandal mit der Enkelin Julia des Kaisers verwickelt, sodass er aus Rom verbannt wurde. Er starb 17 n. Chr. in Tonic.



Zusammenfassung von "Orpheus & Eurydice" bis zum Zeitpunkt der Rede


Orpheus war ein junger Mann mit ganz besonderem Talent. Es konnte sehr gut singen und dazu die Leier spielen; so gut, dass sogar die Tiere des Waldes ihm zuhörten!
An einem schönen Tag wollte er Eurydike, seine Geliebte, heiraten. Doch die Vorzeichen waren nicht gut! Die Fackel, die der Hochzeitsgott in der Hand hielt, brannte nicht, sie rauchte nur! Trotzdem heirateten sie! Als Eurydike aber auch der Hochzeit mit den Nymphen über eine Wiese lief, wurde sie von einer Schlange gebissen, wodurch sie schließlich starb!
Orpheus war verzweifelt und er sah seine letzte Chance, Eurydike wiederzubekommen darin, in die Unterwelt hinabzusteigen und die Götter der Unterwelt zu bitten, ihm Eurydike wiederzugeben!
Also machte er sich auch den Weg und in der Unterwelt angekommen, fing er an, seine Bitten zu singen und spielte dazu die Leier!



Die Reden des Kurses


Eben war ich noch der Glücklichste, frisch vermählt mit meiner liebsten Eurydice! Doch ihr habt sie mir entrissen, ich Unglücklichster! Was kann ich tun, gibt mir meine Braut zurück!!
Mein Leben ist nicht mehr lebenswert ohne sie! Wenn sie nicht mit mir kommt, dann bleibe ich auch hier und kein Ton wird mehr über meine Lippen kommen!
Ich flehe euch an, erhört meine Bitte, ihr unbarmherzigen Götter der Unterwelt! Führt sie zu mir zurück!


Lisa H., Anne T., Julia B.


Oh ihr Götter der Unterwelt, in die wir - die wir als Sterbliche geboren sind -, zurückkehren! Jeder weiß, wir mächtig ihr seid, ihr seid die Herrscher über Leben und Tod, daher flehe ich euch von ganzem Herzen an:
Gewähret mir meinen seeligsten Wunsch! Ich bin von tiefer Trauer erfüllt, da mir meine geliebte Eurydice am Tag unserer Hochzeit genommen wurde und ich somit den Weg zu euch fand.
So bin ich von tiefer erfurcht vor euch erfüllt, da ich weiß, dass ihr die einzigen seid, die den Tod bezwingen und mir somit meine Geliebte zurückgeben könnt.
Gewähret mir meinen Wunsch und erfüllt mein Begehren, mit ihr in meine Welt zurückzukehren. Ich habe diesen äußerst beschwerlichen Weg auf mich genommen, nur um vor euch zu treten und meine Bitte zu äußern.

Philipp N., Nils B., Stephan H.


Pluto, Gott der Unterwelt,
Mein Leben ist an ihr zerschellt.
Nahmst mir die lebe Eurydice,
die ich über alles liebte.
Kann nicht schlafen, kann nicht essen,
kann sie einfach nicht vergessen.
Gib sie mir doch zurück,
weil's mir sonst das Herz zerdrückt.
Ich stehe hier und klage laut,
ich vermisse sie, meine Braut.

Verena H. & Jasmin P.


Oh ihr Götter der Unterwelt,
wieso habt ihr so früh bestellt?
Doch lasst mich mit ihr gehen,
oder muss ich erst noch flehen?
Bitte!
Bei Aphrodite,
und den anderen Himmelsherrschern,
dich sich keinen Dreck scheren
um mein Glück mit Eurydice,
sie, die ward gerad noch meine Geliebte,
gerad gewonnen mit fröhlichem Fest,
schon zerronnen, schneller als Pest.
Darum gibt sie mir wieder,
sonst folgen Reime wie dieser!


Jonas R.


Oh, Ihr Götter der Unterwelt, warum habt Ihr mir meine Liebste genommen? Ich kann ohne sie nicht leben, deshalb werde ich nicht unversucht lassen, um sie wieder in die Welt der Lebenden zu holen!
Ihr könntet auch nicht ohne euer Gegenstück leben, wenn einer von euch verbannt würde, um unter den Lebenden zu verweilen.
Wenn Ihr sie mir nicht wiedergebt, werde ich diesen Ort nie wieder verlassen können. So müsste ich für immer hier bleiben, obwohl ich noch nicht für den Tod bestimmt bin, damit wir beide nicht länger getrennt sind.
Ich flehe euch an meinen einzigen Wunsch zu erfüllen, meine Liebste wieder zum Leben zu erwecken. Gewährt mir meine Bitte, so werde ich, wenn meine Zeit vorüber ist und Ihr es wünscht, bereitwillig zu euch zurückkehren!



Isabelle, Christiane, Julia Re., Ina S., Anne M.


Oh, Ihr großen Götter der Unterwelt:
Ihr habt mir Eurydice genommen,
deshalb bin ich zu euch hinabgekommen.
Sie war total mein Typ,
deshalb hatte ich sie lieb.
Drum bitt´ ich euch, erhöret mich:
Behaltet Eurydice nicht!
Das Herz zerreißt in meiner Brust,
bald geh´ ich ein vor lauter Frust.
Allein und einsam bin ich nun,
ich würde alles, alles tun:
Kein Berg zu hoch, kein Weg zu weit....
Bitte, Ihr Götter, habt Mitleid!

Sandra A. & Sabrina T.


Oh, Ihr Götter der Unterwelt,
um Eurydice ist es schlecht bestellt!
Ich will nicht verzagen,
und bin gekommen, um euch mein Anliegen vorzutragen!
Gebt mir Eurydice zurück,
sie ist mein ganzes Glück!
Ohne sie kann ich nicht leben,
dieses Schicksal dürft Ihr mir nicht geben!
Ich habe einen langen Weg hinter mir,
durch dichten Wald und Buschgewirr!
Warum muss mich dieses Schicksal ereilen,
und Eurydice in eurer Unterwelt verweilen?!?
Gebt sie mir bitte mit,
und wir verlassen diesen Ort mit schnellem Schritt!
Wollt Ihr sie mir trotz meiner Bitte nicht geben,
dann will auch ich nicht mehr leben!


Christian H.


Ihr erhabenen Götter der Unterwelt!

Was habe ich gemacht,
Ihr habt sie mir genommen,
was habt Ihr euch dabei gedacht,
werde ich sie je wieder bekommen?

Ihr nahmet sie mir fort,
deswegen bin ich hier;
es scheint mir fast wie Mord,
nun flehe ich dir.

Lasst sie bitte gehen,
ich verspüre große Schmerzen,
ich muss sie unbedingt wiedersehen,
ich liebe sie von ganzem Herzen!


Karen Upmann & Miriam Schmidt


Die originale Rede des Orpheus


Oh, ihr Götter der Unterwelt, in die wir zurückfallen, alle, die wir als Sterbliche geboren werden. Wenn es erlaubt ist und ihr es zulasst Wahres zu sprechen ohne Umschweife eines falschen Mundes, ich bin nicht hierher hinabgestiegen, dass ich das finstere Tartarus sehe und auch nicht um die dreihälsigen, schlangenumringelten Monster von Medusa stammend zu fesseln: Der Grund für meinen Weg ist die Gattin, in die eine Schlange, die mit dem Fuß getroffen worden ist, ihr Gift ausgoss und die blühenden Jahre raubte.
Ich wollte ertragen können und ich werde nicht leugnen, dass ich es nicht versucht habe: Amor hat gesiegt. Dieser Gott ist sehr bekannt auf der Oberwelt. Ich bezweifel, dass er es auch hier sei. Und wenn die Kunde vom frühen Raub nicht gelogen hat, so hat die Liebe auch euch verbunden.
Bei diesem Ort voller Furcht, bei diesem ungeheuren Chaos und der öden Stille dieses Königreiches, bitte ich euch, macht das verfrühte Todesschicksal Eurydices rückgängig.
Alle sind euch verfallen, und nachdem wir uns ein wenig auf der Oberwelt aufgehalten haben, kehren wir früher oder später zu dem einen Sitz zurück. Hierhin eilen wir alle, dieses ist der letzte Aufenthaltsort, und ihr habt die längste Herrschaft über das Menschengeschlecht inne. Diese wird eurem Rechtsbereich zufallen, wenn sie die gebührenden Jahre reif durchlebt hat: Ich verlange sie als Leihgabe anstatt eines Geschenkes. Wenn aber das Schicksal die Erlaubnis für die Braut verweigert, ist es mein fester Entschluss nicht zurückkehren zu wollen: freuet euch über den Tod zweier!"