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Entstehung der Klöster- Benedikt von Nursia

"Wenn du vollkommen sein willst, geh, verkaufe deinen Besitz, und gib das Geld den Armen: so wirst du deinen bleibenden Schutz im Himmel haben; dann komm folge mir nach" (Mt 19,21). 

Die mönchische Lebensform entstand im 3. und 4. Jahrhundert  im östlichen Mittelmeerraum. Ihre Ziele sind seither weitestgehend gleich geblieben: Restlose Hinwendung zu Gott, Rückzug aus der Welt mit ihren Verlockungen, Gehorsam; Keuschheit und Armut. Mönchsein bedeutet, sein Leben ganz der Nachfolge Christi zu widmen. Diesen besonderen Weg der Nachfolge und Nächstenliebe vermögen nur wenige zu gehen - damals wie heute. 

Die ersten christlichen Mönche lebten allein. In den Wüsten Ägyptens führten seit dem 3. Jahrhundert Eremiten (= Wüstenbewohner) ein Leben in Einsamkeit und Enthaltsamkeit. Für sie ist dies eine besondere Form der Nachfolge Jesu. 

Benedikt von Nursia (um 480-547)

Benedikt von Nursia gilt als der "Vater des abendländischen Mönchtums". Seine Vorstellung vom Klosterleben, die er in der Benediktsregel festhielt,  prägte nahezu alle Klöster im späteren fränkischen Reich. Daher drängt sich die Frage auf, wer dieser Benedikt war und worum es ihm ging. 

Wer war Benedikt von Nursia? 

Der Zerfall des weströmischen Reiches, die Vermischung der christlichen mit den heidnischen Religionen und der Verlust vieler christlicher Ideale bilden den Hintergrund Benedikts´ Lebens.  Er wurde in Nursia in den Sabiner Bergen geboren und studierte in Rom. Angewidert vom Sittenverfall in dieser Stadt zog er sich mit etwa 20 Jahren in die Einsamkeit von Subiaco zurück. Drei Jahre lebte er als Einsiedler in einer Höhle, Gefährten fanden sich ein und eine lose organisierte Eremitengemeinschaft entstand. Benedikt wurde ihr Vorsteher. Als jedoch diese erste Mönchsgemeinschaft missriet, wich er ca. 529 mit Gleichgesinnten nach Monte Cassino (zwischen Rom und Neapel) aus. Man umgab solche Mönchssiedlungen mit einer Mauer, um sie vor der Außenwelt zu schützen. Für diese Siedlungen entstand aus dem lateinischen Begriff claustrum (= das Abgeschlossene) die Bezeichnung Kloster. 

             

Im Kloster Monte Cassino legte er nach diesem ersten Fehlschlag eine Regel fest, die das Leben der Mönche bestimmen sollte.  Die Grundgedanken dieser später nach ihm benannten "Benediktsregel" entnahm er der Bibel, Schriften der Kirchenväter (Mitbegründer der ersten christlichen Gemeinden) sowie älteren Mönchsregeln. In 73 Kapiteln beschreibt sie den Aufbau und das Leben einer Klostergemeinschaft. 
 Einen großen Teil seiner Zeit widmete Benedikt den Nöten der einheimischen Bevölkerung, er verteilte Almosen und Nahrung an die Armen.  Benedikt  starb am Gründonnerstag 547 während eines Gebets am Altar der Klosterkirche Monte Cassino. Einer Legende nach sahen seine Brüder, wie er von Engeln auf teppichbelegter, lichterfüllter Straße gen Himmel getragen wurde.
589 gab es in Rom das erste Benediktinerkloster, 590 wurde mit Gregor, dem Großen, erstmals ein Benediktiner Papst. Noch heute folgen viele Mönchsgemeinschaften dem Vorbild Benedikts. 

Worum ging es Benedikt von Nursia?

In der Krisenzeit der spätrömischen Welt versuchte Benedikt, im Verzicht der Mönche "Wege der Umkehr und Rettung" zu zeigen. Er wollte verdeutlichen, wie christliches Leben eigentlich aussehen müsste. In seinem Kloster sollte unter der väterlichen Fürsorge des Abtes (der Klostervorsteher) Brüderlichkeit herrschen, die tägliche Arbeit von allen gemeinsam getan werden. Alle, die in diese Gemeinschaft eintraten, waren gleich, Germanen und Italiker, Goten und Römer, aber auch Freie und Unfreie, Adlige und Sklaven.  Nicht Abstammung oder Heirat verbindet sie, sondern die Orientierung am Wort Jesu. "Wer dem Willen meines himmlischen Vaters folgt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter " (Mt 12, 50). 
Seine Mönche trugen den mantelartigen Überwurf mit der Kapuze, wie ihn damals die einfachen Landleute Italiens hatten. Die übliche Klosterkost war ein einfacher Brei aus Hülsenfrüchten, wie ihn die Armen aßen. Die wichtigsten Regeln für das Zusammenleben im Kloster fasste Benedikt in seiner Mönchsregel, die später nach ihm benannt wurde, zusammen. Die Benediktsregel folgt dem Wahlspruch "ora et labora" (bete und arbeite).  Chorgebet und persönliches Gebet, Lektüre der Heiligen Schrift und der Kirchenväter sowie geistige und körperliche Arbeit bestimmen in einem festen Rhythmus den Tagesablauf der Benediktiner. Ziel ist ein Leben in Schweigsamkeit, Disziplin und Demut. Jeder Mönch leistet wenn er dem Kloster beitreten wollte ein Gelübde, was ihn zum Einhalten der Regel verpflichtete.

Die Mönchsgelübde umfassen nun:
Persönliche Armut ARMUT 
Ehelosigkeit KEUSCHHEIT 
Gehorsam gegenüber dem Abt GEHORSAM 
Beständigkeit (Stabilitas loci), Bindung an das einmal gewählte Kloster 
Wichtige Mönchstugenden sind:
Gottes- und Nächstenliebe 
Demut und Bescheidenheit 
Brüderlichkeit 
Schweigsamkeit 
Gastfreundschaft 

 

Weitere Infos: www.heiligenlexikon.de/BiographienB/Benedikt_von_Nursia.html