Entstehung der Klöster- Benedikt von Nursia
Die mönchische Lebensform entstand im 3. und 4. Jahrhundert im östlichen Mittelmeerraum. Ihre Ziele sind seither weitestgehend gleich geblieben: Restlose Hinwendung zu Gott, Rückzug aus der Welt mit ihren Verlockungen, Gehorsam; Keuschheit und Armut. Mönchsein bedeutet, sein Leben ganz der Nachfolge Christi zu widmen. Diesen besonderen Weg der Nachfolge und Nächstenliebe vermögen nur wenige zu gehen - damals wie heute. Die ersten christlichen Mönche lebten allein. In den Wüsten Ägyptens führten seit dem 3. Jahrhundert Eremiten (= Wüstenbewohner) ein Leben in Einsamkeit und Enthaltsamkeit. Für sie ist dies eine besondere Form der Nachfolge Jesu. Benedikt von Nursia (um 480-547) Benedikt von Nursia gilt als der "Vater des abendländischen Mönchtums". Seine Vorstellung vom Klosterleben, die er in der Benediktsregel festhielt, prägte nahezu alle Klöster im späteren fränkischen Reich. Daher drängt sich die Frage auf, wer dieser Benedikt war und worum es ihm ging. Wer war Benedikt von Nursia? Der Zerfall des weströmischen Reiches, die Vermischung der christlichen mit den heidnischen Religionen und der Verlust vieler christlicher Ideale bilden den Hintergrund Benedikts´ Lebens. Er wurde in Nursia in den Sabiner Bergen geboren und studierte in Rom. Angewidert vom Sittenverfall in dieser Stadt zog er sich mit etwa 20 Jahren in die Einsamkeit von Subiaco zurück. Drei Jahre lebte er als Einsiedler in einer Höhle, Gefährten fanden sich ein und eine lose organisierte Eremitengemeinschaft entstand. Benedikt wurde ihr Vorsteher. Als jedoch diese erste Mönchsgemeinschaft missriet, wich er ca. 529 mit Gleichgesinnten nach Monte Cassino (zwischen Rom und Neapel) aus. Man umgab solche Mönchssiedlungen mit einer Mauer, um sie vor der Außenwelt zu schützen. Für diese Siedlungen entstand aus dem lateinischen Begriff claustrum (= das Abgeschlossene) die Bezeichnung Kloster. Im Kloster Monte
Cassino legte er nach diesem ersten Fehlschlag eine Regel fest, die das Leben
der Mönche bestimmen sollte. Die Grundgedanken dieser später nach ihm
benannten "Benediktsregel" entnahm er der Bibel, Schriften der
Kirchenväter (Mitbegründer der ersten christlichen Gemeinden) sowie älteren
Mönchsregeln. In 73 Kapiteln beschreibt sie den Aufbau und das Leben einer
Klostergemeinschaft. Worum ging es Benedikt von Nursia? In der Krisenzeit der
spätrömischen Welt versuchte Benedikt, im Verzicht der Mönche "Wege der
Umkehr und Rettung" zu zeigen. Er wollte verdeutlichen, wie christliches
Leben eigentlich aussehen müsste. In seinem Kloster sollte unter der
väterlichen Fürsorge des Abtes (der Klostervorsteher) Brüderlichkeit
herrschen, die tägliche Arbeit von allen gemeinsam getan werden. Alle, die in
diese Gemeinschaft eintraten, waren gleich, Germanen und Italiker, Goten und Römer,
aber auch Freie und Unfreie, Adlige und Sklaven. Nicht Abstammung oder
Heirat verbindet sie, sondern die Orientierung am Wort Jesu. "Wer dem
Willen meines himmlischen Vaters folgt, der ist für mich Bruder und Schwester
und Mutter " (Mt 12, 50).
Weitere Infos: www.heiligenlexikon.de/BiographienB/Benedikt_von_Nursia.html |