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Ein Leben nach der Benediktsregel:


  

Aufnahme:
Will ein Neuankommender ins Kloster eintreten, soll ihm die Aufnahme nicht leichtfertig gewährt werden. Nach einer Probezeit als Novize (Neuling) kann er in die Klostergemeinde aufgenommen werden, wenn er gelobt, nach der Regel des Ordens zu leben. 

Gelübde:
Mönch auf Lebenszeit, Verzicht auf Eigentum, Keuschheit, Gehorsam gegenüber dem Abt (Vorsteher des Klosters). 

Abt: 
Er ist der Stellvertreter Christi im Kloster. Sein Herz soll streng wie das eines Lehrers  und gütig wie das eines Vaters sein. Die Mönche haben ihm bedingungslos zu gehorchen. Für bestimmte Aufgaben setzt der Abt verschiedene Aufsichtbeamte ein, z. B. den Novizenmeister (Lehrer der Novizen), Vorratsmeister (Küche und Kleider), etc..

Arbeit: 
Müßiggang (Faulheit) ist ein Feind der Seele.  Deshalb müssen sich die Brüder zu bestimmten Zeiten mit Handarbeiten und wieder zu bestimmten Stunden mit Lesungen beschäftigen.  
Was die Klostergemeinschaft gebraucht soll sie so innerhalb der Klostermauern mit den eigenen Händen erwirtschaften.  "Wenn es  die örtliche Lage oder Armut verlangte, dass die Brüder selbst die Feldfrüchte einernten, sollen sie darüber nicht ungehalten sein.  Dann sind sie ja in Wahrheit Mönche, wenn sie, gleich unseren Vätern und den Aposteln, von der Arbeit ihrer Hände leben.  Doch soll der Schwachen wegen alles mit Maß geschehen ..."
Dabei gehört zu den typischen Tätigkeiten eines Mönches das Abschreiben von religiösen Texten. 

Dienst am Mitmenschen:
Um die Kranken soll man vor allem und über alles besorgt sein.  Man diene ihnen so, wie man in Wirklichkeit Christus dienen würde ... Alle Gäste, die ankommen, sollen wie Christus aufgenommen werden ... Allen erweise man die ihnen gebührende Ehre ... Ganz besondere Sorgfalt zeige man bei der Aufnahme der Armen und Pilger; denn in ihnen wird Christus mehr als in anderen aufgenommen."

Schule/Bildung: 
Bis zum 12. Jahrhundert lag das Bildungswesen in den Händen der Kirche, bzw. der Klöster. Der Schulalltag der Klosterschüler war vom Erlernen der lateinischen Sprache, des Lesens und Schreibens bestimmt. Neben schulischen Tätigkeiten wurde z. B. auch Feldarbeit verrichtet, dadurch verblieb fast keine Freizeit. 

Gebet:
"Der Prophet sagt: Siebenmal des Tages sing ich dein Lob. Diese geheiligte Siebenzahl erfüllen wir dann, wenn wir zur Zeit der Laudes*(Tagesanbruch), der Prim (ca. 6 Uhr), Terz (ca . 9 Uhr), Sext( ca. 12 Uhr), Non  (ca. 15 Uhr) , Vesper (ca. 18 Uhr) und Komplet (ca. 21 Uhr) die Pflichten unseres Dienstes erfüllen. Zur Nachtzeit sagt aber derselbe Prophet: Um Mitternacht erhob ich mich, um dich zu preisen.' Zu diesen Zeiten wollen wir unserem Schöpfer lobsingen ..."
* die Einzelnen Bezeichnungen stehen für die verschiedenen Gebetszeiten im Tagesverlauf. Veranschaulicht wird dieser noch einmal durch folgendes Bild.

Zusammenfassung: Tagesablauf in einem Benediktinerkloster

 

Weitere Infos: Die Benediktsregel: http://www.intratext.com/ixt/DEU0017/_index.htm