- Relativistische Betrachtungsweise -
Das Newton'sche Geravitationsgesetz ist eigentlich ein Sonderfall der
relativistischen Vorstellung nach Einstein. Newtons Gesetz gilt demnach
nur im Fall von schwachen Gravitationsfeldern und im Vergleich zur Lichtgeschwindigkeit
kleinen Relativgeschwindigkeiten zwischen den betrachteten Körpern.
Unter zu Hilfenahme des Begriffes „physikalisches Feld" ist Gravitation
praktisch die Auswirkung von Gravitationsfeldern. Jeder Körper ist von
einem Gravitationsfeld umgeben, wobei jedes Feld auf einen anderen Körper
einwirken kann. Nach der klassischen Vorstellung ist das Gravitationsfeld
also eine Erscheinung des Raumes (nach Newton sogar des so genannten
absoluten Raumes). Gerade dies ist nach der Einstein'schen Vorstellung
nicht der Fall. Nach der allgemeinen Relativitätstheorie sind Gravitationskräfte
die Ursache für eine durch Masseverteilung bestimmte Krümmung des Raumes.
Folglich ist ein Gravitationsfeld nicht eine Erscheinung, sondern eine
Veränderung des Raumes selbst. Den experimentellen Beleg für diese Theorie
fand man durch die Lichtablenkung in starken Gravitationsfeldern.
Die Masse unserer Sonne
z. B. verändert den umgebenden Raum in einer Weise, die man als
Raumkrümmung bezeichnen kann. Als Folge ergibt sich u. a., dass
Lichtstrahlen, die an der Sonne vorbeilaufen, von ihrem gradlinigen
Weg abgekrümmt werden; um diesen Effekt zu messen, photografiert
man bei Sonnenfinsternissen den Sternenhimmel. Eine weitere Folge ist,
dass die Planetenbahnen um die Sonne nicht unveränderliche Elipsen
sind, sondern die längste Ausdehnung der Ellipse sich langsam im
Raum dreht.
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